Marlen Haushofer

Ein- und Ansichten

Zitate einer scharfen Beobachterin

Die Frauen mühen sich ein Leben lang ab, zu kochen und zu putzen, und die Männer mühen sich ein Leben lang ab, um das zu finanzieren.​

Fast immer sind die Gedanken schneller als die Augen und verfälschen das Bild.

Je älter ich werde, desto klarer sehe ich, wie hoffnungs- und auswegslos wir alle verstrickt sind und ich bin froh für jeden, der nie zu Bewusstsein kommt.

Dabei schreibe ich gern lustige Geschichten, die ich aber als unbefriedigend empfinde, als völlig abgesplitterten Teil einer Wirklichkeit, der aufgeblasen wird u. so Aspekte erreicht, die ihm nicht zustehen.

Eigentlich kann ich nur leben, wenn ich schreibe.

Schriftsteller wird von seiner Frau verwöhnt, bringt nichts zusammen, schliesslich schreibt die Frau.

Wahrscheinlich bin ich verrückt und unbelehrbar, aber da kann man halt nichts machen.

Es ist auch sehr störend für mich, dauernd in mehreren Welten zu leben, die durch Abgründe getrennt sind. Dabei ist es seit jeher mein Bestreben, ein fast triebhafter Drang, Gegensätze zu versöhnen, Harmonie zu erzeugen u. die grosse Schizophrenie zu heilen.

Wenn ich vorher gewusst hätte, dass Schreiben mein Lebensinhalt ist, hätte ich vielleicht keine Kinder bekommen. Kinder sind kein Lebensinhalt.

Marlen Haushofer
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