Marlen Haushofer

Biografie

1920Maria Helene Frauendorfer wird am 11. April im Forsthaus des Weilers Effertsbach, nahe von Frauenstein (Oberösterreich), geboren.
1924Geburt des Bruders Rudolf.
1930Eintritt in die Internats- (Kloster-)schule der Ursulinen in Linz.
1934/1935Unterbrechung des Schulbesuchs wegen Krankheit (Tuberkulose und Lungenentzündung).
1939Matura an der Oberschule in Linz im März; unmittelbar anschliessend Reichsarbeitsdienst bei der weiblichen Jugend, RAD. Sie leistet ihren Dienst in Christburg bei Elbing in Ostpreussen an der deutsch-polnischen Grenze. Ihr Einsatz dauerte bis September 1939.
1939/1940Marlen Haushofer schreibt sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien ein.
1941Studienunterbrechung. Geburt des Sohnes Christian Georg Heinrich am 30. Juli in Pähl (Bayern). Vater von Christian ist der Medizinstudent Gert Mörth aus Dortmund, den Marlen in Ostpreussen während ihres Reichsarbeitsdienstes kennengelernt hatte.
Am 12. November heiraten Manfred Haushofer und Marlen Frauendorfer in der Kirche Frauenstein.
1942Rückkehr nach Wien.
1943Am 27. März Geburt des zweiten Sohnes (Manfred); Wiederaufnahme des Studiums an der Universtität Graz.
1945Flucht nach Frauenstein. Abbruch des Studiums.
1946Erste Kurzgeschichten, die bald in österreichischen Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt werden.
1947Übersiedlung nach Steyr, Oberösterreich, wo Marlen Haushofer bis zu ihrem Tode lebt.
1950Scheidung am 24. Juni, das ehemalige Ehepaar hat jedoch weiterhin einen gemeinsamen Hausstand.
1952Das fünfte Jahr, Jungbrunnen, Wien (Junge österreichische Autoren, Hrsg. Hans Weigel).
1953Staatlicher Förderpreis für Literatur (für die Erzählung Das fünfte Jahr).
1955Eine Handvoll Leben. Roman. Zsolnay, Wien, Hamburg.
1956Die Vergissmeinnichtquelle, Erzählungen. Bergland, Wien (junge Dichtung aus Österreich, Hrsg. Rudolf Felmayer).
1956Preis des Theodor-Körner-Stiftungsfonds (für den Band Die Vergissmeinnichtquelle).
1957Die Tapetentür, Roman. Zsolnay, Wien, Hamburg.
1958Wir töten Stella, Novelle, Bergland, Wien. Marlen und Manfred Haushofer heiraten im Februar nochmals.
1963Die Wand, Roman. Mohn, Gütersloh. Arthur-Schnitzler-Preis (für den Roman Die Wand).
1964Bartls Abenteuer. Ein Katzenbuch. Forum, Wien.
1965Brav sein ist schwer. Jugendbuch. Jugend und Volk, Wien.
1966Himmel, der nirgendwo endet. Roman. Mohn, Gütersloh.
1966Lebenslänglich. Erzählungen. Eingeleitet und ausgewählt von Oskar Jan Tauschinski. Stiasny, Graz, Wien, Köln (darin enthalten: alle Erzählungen aus Das fünfte Jahr, 1952, sowie verschiedene Erzählungen aus Die Vergissmeinnichtquelle, 1956). Im Mai reist Marlen Haushofer mit drei Freundinnen nach Rom.
1968Marlen Haushofer fährt im Mai erneut nach Rom, dieses Mal mit ihrem Ehemann. Eine der wenigen gemeinsamen Reisen.
1968Müssen Tiere draussen bleiben? Jugendbuch. Jugend und Volk, Wien.
1968Wohin mit dem Dackel? Jugendbuch. Jugend und Volk, Wien.
1968Schreckliche Treue. Erzählungen. Claassen, Düsseldorf.
1968Österreichischer Staatspreis für Literatur (für den Band Schreckliche Treue). Im Oktober besucht Marlen Haushofer mit ihrer Freundin Angela Mohr Florenz.
1969Die Mansarde. Roman. Claassen, Düsseldorf.
1969Schlimm sein ist auch kein Vergnügen, Jugendbuch. Jugend und Volk, Wien.
1970Marlen Haushofer, die in den letzten Jahren ihres Lebens an Knochenkrebs litt, stirbt am 21. März in einer Wiener Klinik. Sie wird in Steyr begraben.

Postum

1985Begegnung mit dem Fremden. Gesammelte Erzählungen. Band I. Claassen Verlag, Düsseldorf (darin enthalten: alle Erzählungen aus Die Vergissmeinnichtquelle, 1956, und bisher unveröffentlichte frühe Erzählungen).
1986Schreckliche Treue. Gesammelte Erzählungen. Band 2. Claassen Verlag, Düsseldorf (darin enthalten: Die Erzählungen der Erstausgabe sowie Das fünfte Jahr, 1952 und Wir töten Stella, 1958).
1990Ausstellung „Marlen Haushofer 1920 – 1970“ im Adalbert-Stifter-Institut, Linz.
2010Ausstellung „Ich möchte wissen, wo ich hingekommen bin“ im Stifterhaus, Linz.
2010/2011Verfilmung des Romans „Die Wand“. In der Hauptrolle: Martina Gedeck, Regisseur: Julian Pölsler.
2016/2017Verfilmung der Novelle „Wir töten Stella“. In der Hauptrolle: Martina Gedeck, Mala Emde, Matthias Brandt, Regisseur: Julian Pölsler.
2020100. Geburtstag und 50. Todestag von Marlen Haushofer.
2023Veröffentlichung der ersten Werksausgabe „Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen“.

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